Da hatte ich wohl das Glück des Anfängers. Gleich bei meiner ersten Fototour fiel mir ein Baum auf, der ganz bizarre Nadeln hatte. Ich machte zwei Fotos von der ‚Tanne‘, nicht wissend, um was es ich wirklich handeln könnte. Inzwischen habe ich es herausgefunden. Es ist die einzige Andentanne, die auf dem Ohlsdorfer Friedhof steht. Vermutlich das einzige Exemplar in ganz Hamburg. Dieser Baum gehört gemeinsam mit dem Mammutbau zu den ältesten Pflanzen der Erde. 

 

Foto: Brigitte Peters

 

Schon vor 90 Millionen Jahren hat diese Pflanzenart existiert. Das ist wirklich faszinierend. Der eigentlich schlichte, aber im Detail betrachtet sehr raffiniert gestaltete Baum, kommt aus Südamerika. Man nennt ihn auch Chiletanne, Schlangenbaum oder Affenschwanzbaum. Die Engländer kennen ihn als Monkey Puzzle Tree. Sie glauben noch nicht einmal ein Affe kann den Stamm erklettern, weil die Schuppen dort hart und messerscharf sind.

Eine einzelne Andentanne wird weit über 1.500 Jahre alt. Man schätzt das Alter der ältesten Exemplare auf ca. 2.000 Jahre. Dabei soll er um die 40 Meter hoch werden, mit einem Stammdurchmesser von 1 bis 2 Metern. Das heißt, das Exemplar auf dem Ohlsdorfer Friedhof ist noch im Babyalter. Nach meiner Erinnerung dürfte es drei, höchstens vier Meter hoch gewachsen sein. Nun habe ich also glücklicherweise doch noch herausgefunden, welchen seltenen Baum ich zufällig damals fotografierte. Blöd nur, dass ich inzwischen den Standort vergessen habe! Tja, so ist das dann wohl im Leben. Man kann nicht alles haben. Sollte ich ihn aber wiederfinden, dann habe ich zum Glück hier alles über diese ganz besondere Tanne zum Nachlesen aufgeschrieben.

 

Foto: Brigitte Peters