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Six feet under

Lieber Leser, liebe Besucherin.

Ich lade Sie ein mich auf meinen Spaziergängen zu begleiten. Wir werden Hamburger Parks besuchen, darunter auch die Friedhöfe. Nicht ohne Grund trägt der größte von ihnen den offiziellen Namen 'Parkfriedhof Ohlsdorf'. Kleiner, aber nicht weniger schön, sind die Ruhestätten in den Walddörfern. Darunter der Friedhof in Bergstedt, der Waldfriedhof in Volksdorf und der ganz einmalige in Wohldorf, an der Grenze zum Naturschutzpark Duvenstedter Brook. Von dort habe ich einen Abstecher nach Norderstedt gemacht, wo unsere Tiere eine letzte Ruhestätte finden. Ich hatte stets meine Kamera dabei und habe deshalb viele Fotos mitgebracht. Ich zeige sie gerne und wann immer mir ein Name aus meiner Familieforschung bekannt ist, verrate ich auch ein bißchen über den familiären Hintergrund der Personen. Viele Freude beim Lesen und Anschauen.

Wenn Sie Fragen haben, dann schreiben Sie mir per E-Mail: anfrage@six-feet-under.de. Ich werde antworten, versprochen. 

Ich zeige Ihnen einige Grabstätten, die mir auffielen

Bekannte Namen

Der Ohlsdorfer Friedhof ist flächenmäßig der größte in Europa. Im ältesten Teil, also dort, wo man glaubt durch einen Wald zu gehen, findet man Grabstätten mit bekannten Namen. Hier ruhen sie alle, die Reeder und Kaufleute, die Senatoren und Bürgermeister. Ihre Namen sind uns bekannt, auch wenn wir uns nicht mit der Geschichte der Stadt beschäftigt haben. Viele wurden Namensgeber von Straßen, Plätzen oder U-Bahn-Stationen. Spannend wird es, wenn man sich mit den Familien intensiver beschäftigt. Sie sind alle untereinander verwandt. Damals vernetzte man sich durch Hochzeitspolitik. Wenn man das weiß, wird der Spaziergang in diesem Teil des Parkfriedhofs noch spannender. Man erkennt die Verbindungen zwischen den Familien und einzelnen Personen. Sie hielten bis über den Tod hinaus und das ist eine tröstliche Wahrheit.

Wenn man auf die Ewigkeit wartet …

ist es klug einige Bücher dabei zu haben.

Thank you Samuel – we’ll meet soon.

Der irische Dichter Samuel Beckett ('Warten auf Godot') spazierte einst durch die Parkanlagen des Ohlsdorfer Friedhofs. In seiner Erzählung 'Erste Liebe' berichtete er über seine Vorliebe für Friedhöfe:

Ich gehe da recht gern spazieren, lieber da als anderswo, glaube ich, wenn ich schon ausgehen muß. (...) Enweder irre ich, die Hände auf dem Rücken, zwischen den Steinen, den geraden, den schiefen und den liegenden herum und halte eine Inschriftenlese. Sie haben mich nie enttäuscht, die Inschriften, es finden sich immer drei oder vier derart komische, daß ich mich an das Kreuz oder an die Säule oder an den Engel klammern muß, um nicht zu fallen.

Das hat Beckett richtig beobachtet und es gilt noch heute. Übrigens ist mir sein Bekenntnis bezüglich seiner Spaziergewohnheiten mitten aus dem Herzen geschrieben. Im Sommer, bei schönen Wetter, werde ich ihn einmal mitnehmen. Natürlich in Buchform, dass ich dann auf einer der vielen versteckten Bänke sitzend, lesen werde. 

© 2024 Brigitte Peters - Hamburg